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Kenosis - Südafrika

Kenosis ist ein sozial-diakonisches Projekt bei Pietermaritzburg in Südafrika, das vom Südafrika-Arbeitskreis der Evangelischen Gemeinde zu Düren durch jährliche Benefizkonzerte und Spenden aus der Gemeinde unterstützt wird.

Aktuelle Projekte der Kenosis Community 2016

Kinderpflegeprojekt

Kenosis - Feiwillige mit Pflegekindern, Foto: Kenosis Community 1997 befasste sich die Kenosis Community näher mit dem Problem HIV/AIDS, insbesondere mit dem Umgang mit AIDS-Waisen bzw. Kindern in Not. Kenosis entschied sich ein Kinderheim zu führen, in dem die Kinder in einem natürlichen Umfeld mit einer „Mutter“, „Geschwistern“ und in einem „Dorf“ aufwachsen sollten. Die Kenosis Community erwarb ein Grundstück, das direkt an die Community grenzte und errichtete drei Häuser, in denen bis heute 18 Kinder in drei Familien untergebracht sind. Manche der Kinder leben nun schon seit mehr als 15 Jahren mit ihren Müttern und Geschwistern zusammen.
Sie gehen in die nahegelegene Schule und verbringen ihre Freizeit in Kenosis.

Die Kinder werden vom Sozialamt vermittelt und erhalten in der Regel eine Waisenrente vom Staat. Die Mütter erhalten eine Beihilfe für sich von der Kenosis Community und bekommen das Haus, Elektrizität und Wasser gestellt.

Inzwischen haben die ersten Kinder die Schule abgeschlossen. Da es keine kostenfreie Berufsausbildung gibt, wurde ein Ausbildungsfonds gegründet, in den auch Spenden aus Düren fließen.


Der Kindergarten

Kenosis Kindergarten, Foto: Kenosis Community Seit 1998 gibt es den Kenosis-Kindergarten, den täglich bis zu 50 Kinder im Alter zwischen drei und sechs Jahren besuchen. Es handelt sich vor allem um Kinder von Arbeiterinnen und Arbeitern, die auf den umliegenden Zuckerrohrplantagen angestellt sind und unter ärmlichen Bedingungen leben. Oft können die Familien die Gebühren für den Kindergarten nicht aufbringen oder einen nur sehr niedrigen Beitrag zahlen. Für diesen Ausgleich werden Spenden benötigt. Die Kinder werden auf die Schule vorbereitet, lernen zum Beispiel Englisch sprechen und verstehen. Englisch ist zwar die Unterrichtssprache in Südafrika, aber nur wenige Kinder aus Zulu-Familien können ohne eine solche „Vorbildung“ am Tag ihrer Einschulung Englisch verstehen oder sprechen. Die Kinder bekommen zudem eine warme Mahlzeit am Tag, halten einen ausgiebigen Mittagsschlaf und werden ab 15 Uhr mit dem Kleinbus der Community nach  Hause gebracht. Die Leitung liegt in den Händen einer ausgebildeten Kindergärtnerin und Sr. Lindeni.


Schwesternschaft

Viele Frauen besuchten den Theologischen Kurs und lebten in dieser Zeit in Kenosis. 1997 wurde Sr. Happiness Khumalo erste Novizin der Kenosis Community, der ersten Schwesternschaft innerhalb der evangelisch lutherischen Kirche Südafrikas. Anschließend studierte sie Theologie und betreut seit Jahren im Umland AIDS-Kranke, ihre Familien und vor allem „Kinderfamilien“, in denen sich die größeren Kinder um ihre kleineren Geschwister kümmern. Sie hilft bei Behördengängen, denn viele haben keine Papiere, ohne die es keine staatliche Unterstützung gibt. Insgesamt entschieden sich bis heute 3 Frauen für einen Dienst in der Kenosis Community.


Die Entwicklung der Kenosis Community

1989 wurde der ‚Kenosis Community Trust’ gegründet. Seine Vision war es, eine spirituelle Gemeinschaft innerhalb der Lutherischen Kirche zu gründen, und dafür wurde ein Grundstück mit altem Pfarrhaus und großem Garten in Pietermaritzburg / Bishopstowe gekauft. 1996 wurden die ersten Schritte dieser Vision zur Tat. 8 Frauen zogen mit Gunther und Monika Wittenberg nach Bishopstowe, um einen einjährigen Kurs in ‚Primary Theological Education’ zu machen. (So etwa eine Gemeindehelferinnen-Ausbildung.) Dieser Kurs wurde dann in den darauffolgenden Jahren weiterhin in Kenosis angeboten. Die Studentinnen lebten gemeinsam im alten Pfarrhaus, und lernten neben der Theorie auch praktische Lebenshilfen (u.a. organischen Gemüseanbau und Erste Hilfe), und wie Gemeinschaft leben in der Praxis aussieht.

1997 wurde Sr. Happiness Khumalo, Studentin aus dem ersten Kurs, als erste Novizin der Kenosis Schwesternschaft aufgenommen. So war nun das Fundament für eine Spirituelle Gemeinschaft gelegt. 1999 machte sie ihre zeitliche Profess. 2002 kam Sr. Lindeni Mavundla und wurde als Novizin in die Schwesternschaft aufgenommen. Als Dritte kam inzwischen Sr. Sithembile Mpanza hinzu.

Die Ausbildungsaufgabe und der Aufbau einer Spirituellen Gemeinschaft wurden 1997 durch folgendes Ereignis in Kenosis erweitert. Ein Schulmädchen aus der Nachbarschaft brachte ihr Kind in Kenosis zur Welt, starb aber nach einigen Wochen an AIDS. So stand die immer bedrohliche Realität von AIDS nicht mehr direkt vor der Tür, sondern war mitten in das Leben der Kenosis Kommunität eingebrochen. Da es niemanden gab, der das Kind aufnehmen und verpflegen konnte, wurde sie die ersten Monate ihres Lebens von Monika Wittenberg in Kenosis versorgt. Nach 5 Monaten wurde es dann von entfernten Verwandten, die auf dem Nachbargrundstück lebten, adoptiert und blieb in ‚Reichweite’ von Kenosis.

Dieses Ereignis führte zu einem größeren Bewusstsein der Realität der HIV / AIDS- Katastrophe, die sich in Südafrika nicht mehr aufhalten ließ. Und so kam dann auch bald die Frage: Welchen Beitrag kann Kenosis leisten im Kampf gegen AIDS und besonders im Hinblick auf Kinder, die durch AIDS Waisen geworden sind? Der erste Schritt war der Anschluss an das Netzwerk CINDI (einzelne Personen und Organisationen, die sich um AIDS-Waisen kümmern) um zu untersuchen, welche Möglichkeiten es gab. Es wurde auch bald klar: Ein AIDS-Waisen-Projekt in Kenosis.

Im Dezember 1997 wurde das Nachbargrundstück gekauft, und so waren die nächsten Schritte des Kenosis AIDS Orphans Project gemacht. In Zimbabwe hatte man ein Modell entwickelt, welches vorsieht, dass AIDS-Waisen in einem natürlichen ‚Village-Umfeld’ groß werden. So wurden dann über drei Jahre sechs Häuser gebaut: Drei vorgesehen für Waisenkinder mit je einer ‚Foster mother’ und drei Häuser für Kenosis-Mitarbeiter. Ein sogenanntes ‚village’,  in dem Kinder, Erwachsene, Familien, Waisen, Arbeiter, Jung und Alt zusammen leben.

1998 kam eine Anfrage von Farmerinnen aus der Gegend, ob Kenosis nicht einen Kindergarten für Kinder von Farmarbeitern bauen könnte. 2001 kamen zwei Gruppen aus Deutschland (über die Christusbruderschaft Selbitz) nach Kenosis und errichteten in sechs Wochen den Rohbau des Kindergartens. Daraus hat sich eine Tradition entwickelt. Jahr für Jahr kommen junge Leute aus Deutschland, um in Kenosis zu helfen.

Näheres zur Kenosis Community – zur Zeit nur in Englisch – unter www.kenosis.org.za.

Der gemeinnützige Verein „YeboYes e. V.“ 

Am 24. April 2009 gründeten junge Leute, die zu unterschiedlichen Zeiten für je ein Jahr Praktikantinnen und Praktikanten in der Kenosis Community waren, den gemeinnützigen Verein YeboYes e. V. Während ihres Praktikums haben sie das Projekt von innen kennengelernt. Sie waren Teil des ganz normalen Alltags und wurden zum Beispiel  in der Betreuung der Kindergartenkinder oder für die Nachmittagsgestaltung der in Kenosis lebenden Kinder eingesetzt. Sie leisteten Fahrdienste, übernahmen Hausmeistertätigkeiten, fütterten Hühner und bestellten den Gemüsegarten. Sie nahmen an den Wochenbesprechungen der Kenosis Community teil und wurden Mitglieder der Gemeinschaft auf Zeit. Sie lernten auch die Lebensumstände in Südafrika kennen, angefangen bei dem Verhältnis zwischen Weißen und Schwarzen, dem Leben auf dem Land und in der Stadt, dem Schulsystem, der großen Kluft zwischen Arm und Reich, bis hin zur medizinischen Infrastruktur und Politik im Land. Seit Februar 2016 sind wieder vier Freiwillige aus Deutschland bei Kenosis.
 
„YeboYes“ bedeutet wörtlich übersetzt „Ja Ja!“. Es handelt sich um einen typischen, bekräftigenden und zustimmenden Ausruf, der einem oft auf den Straßen Südafrikas begegnet. Sie schreiben auf ihrer Website: „YeboYes“ bedeutet für uns initiativ zu sein und auf den anderen zuzugehen. In diesem Sinne möchten wir konkret etwas zur Unterstützung der Kenosis Community beitragen. … YeboYes liegt es am Herzen, die Menschen in Kenosis so weit wie möglich zu unterstützen, mit tatkräftigem Beistand und finanziell. … YeboYes konnte erreichen, dass jährlich einige tausend Euro nach Südafrika überwiesen werden. YeboYes wird von Kenosis als Partner in Deutschland wahrgenommen und verschickt zum Beispiel die Rundbriefe der Kenosis Community an Freunde und Interessierte in Deutschland.

Näheres zu YeboYes e. V. unter www.yeboyes.de.

Kontakt

Rosel Meier
Tel.: 02421/505479
g.r.meier@gmx.de

Jugendliche auf dem Gelände, Foto: Kenosis Community